Die Ravioli der Schwaben – die Maultasche. Auch dafür können wir die Schwaben lieben! Die „Schwäbische Maultasche“ hat es in der EU als geschütztes Herkunftszeichen in die obere Liga der Spezialitäten geschafft! Die Zutaten sind immer gleich oder ähnlich und doch schmeckt sie in jeder Familie oder bei jedem Metzger anders. Vor ein paar Tagen bekam ich zwei ganz frisch zubereitete Maultaschen von einer lieben Kundin geschenkt. Und so kam ich zu einem leckeren Gericht – eigentlich waren es sogar zwei Gerichte!
In einer schwäbischen Maultasche „verstecken“ sich:
- Brät
- Spinat
- Zwiebeln
- frische Petersilie
- Brötchen und
- Gewürze (Salz, Pfeffer, Muskat)
und ihre Hülle ist ein dünner Nudelteig.
Die Legende besagt, dass die Zisterziensermönche des Klosters Maulbronn in der Fastenzeit das Fleisch vor dem lieben Herrgott verstecken wollten. Ob sie deshalb Maultaschen heißen? Im Volksmund werden sie auch „Herrgottsbscheißerle“ genannt – zu so einer Wortschöpfung ist nur der Schwabe fähig!!!
Das eine Maultäschle nahm ein warmes Bad in einer Gemüsebrühe.
Für die zweite Maultasche machte ich frischen Kartoffelsalat – ein Klassiker: Maultaschen & Kartoffelsalat. Da die Gäste meiner Kundin ihren Kartoffelsalat restlos verspeist hatten, blieb mir nichts anderes übrig, als ihn selbst zuzubereiten. Das war ich der Maultasche einfach schuldig, so mein Gefühl. Und es hatte sich gelohnt, zumal es keine Mühe ist, Kartoffelsalat selbst zu machen. Diesmal war es die festkochende Kartoffelsorte „Belana“, die ich verwendet habe. Kartoffeln kochen, schälen und in dünne Scheiben schneiden. Diese werden mit einem Dressing aus Öl (ich nahm ein Sonnenblumenöl mit Zitrone – eine feine Note für den Salat!), weißem Balsamico, Salz, Pfeffer, Muskat, frischer glatter Petersilie, etwas Knoblauch (ganz fein gehackt), einer Schalotte und etwas Senf mariniert. Ein wenig Brühe dazu, weil die Kartoffeln viel Feuchtigkeit aufnehmen und der Kartoffelsalat so die richtige Konsistenz erhält.
Mittlerweile gehört der schwäbische Kartoffelsalat zu meinen Lieblingen. Meine Mutter machte den Kartoffelsalat noch mit Majonaise, was ich als Kind ganz klasse fand. Heute stehe ich aber mehr auf die schwäbische Variante (und für mich bitte ohne Speck!).
Während der Kartoffelsalat nun noch durchzieht, widme ich mich der zweiten Maultasche. Sie landet in einer Pfanne mit Butter, wo sie goldgelb angebraten und in einem Bio-Ei gewendet wird. Das sind die sogenannten „gerösteten Maultaschen“ – auch ein Leibgericht der Schwaben.
Kartoffelsalat und Maultasche auf einem Teller anrichten und dann „Guten Appetit“!
Beide Maultaschen-Variationen waren ganz ausgezeichnet im Geschmack und der Kartoffelsalat – noch lauwarm! – ein Gedicht.