Letztes Jahr war es noch das kleine Martins-Gänsle – dieses Jahr die ausgewachsene Weihnachtsgans…
Eine Einladung zum Weihnachtsessen unter dem Motto „Gans’l-Schmaus“ bescherte mir Genuss und Verdruss.
Das Essen fand im Lamm im Kau bei Tettnang statt. Da ich bisher dieser traditionellen Einladung nie folgen konnte, war es für mich in diesem Jahr das erste Mal.
Das Menü versprach kulinarische Genüsse – und hielt sie:
Lecker die kleinen Appetizer zu Beginn!
Der warme Linsensalat schon ein Gedicht, ganz zu schweigen vom gerauchten Gänseschinken…
Dann das Kremsüppchen, das mundete.
Ein weiteres Highlight war die Leber von der Gans auf Hirschhornwegerich und Birnen.
Hirschhornwegerich kannte ich noch nicht. Anfangs erinnerten die Blätter beim schnellen Hinschauen an Rucola. Der Geschmack war eher „grasig“ und dann fand ich das Blatt, das dem Kraut wohl den Namen gab: das Hirschgeweih!
Den Kellner befragt, erzählte er mir, dass dieses Kraut aus seinem Garten käme. Das können wir nun glauben oder nicht, würde mir natürlich gefallen! Natürlich kommt es auf Salzwiesen in den europäischen Küstenregionen vor und ist in Norditalien und dem Tessin als Gemüsepflanze sehr bekannt. Bei uns wird der Hirschhornwegerich auch Mönchsbart genannt und erfreut sich wohl immer größerer Beliebtheit.
Und dann kam der angekündigte Höhepunkt: Eine ganze Gans mit 6 Keulen!!! (Ich kenne Gänse, die haben nur 2 Beine…)…
… für 4 Personen…
Der Anblick allein – ich will es nicht ausführen. Angerichtet war es sehr schön und der Geschmack war auch gut. Da lässt sich nichts aussetzen.
Und ein wenig nett auf dem Teller angerichtet und vor allem reduziert war das Gan(s)ze auch für die Seele ein Genuss.
Der Nachtisch war eine Wohltat für die Augen und den Gaumen.
Mehrere Gläschen Rotwein-Cuvee und ein Obstler zum Schluss trugen ihren Teil zur Stimmung bei!
Liebe Gans, ich möchte dich um Verzeihung bitten, dass wir noch immer der Völlerei frönen und ihr manches Mal nicht entkommen können.